Archiv der Kategorie: Wassermusik

Wassermusikwellen-Walzer

von Oliver Hofmann

Oliver Hofmann – Wassermusikwellen-Walzer

Die Wassermusikwellen-Walzer explorieren die akustische Welt der Wasserklänge und deren Transformation in ein musikalisches Erlebnis. Verschiedene Wassergeräusche, darunter Flüsse, Wasserfälle und alltägliche Wasserklänge, wurden aufgenommen und durch Audiobearbeitung wie Sampling und Pitching zu ›Wassermusik-Instrumenten‹ geformt. Diese Klänge bilden ein ›Wasser-Orchester‹, das das den berühmten Walzer ›An der schönen blauen Donau‹ von Johann Strauss interpretiert.

Eine eigens für das Projekt Wassermusikwellen-Walzer programmierte WebApp verbindet Natur und Klassik auf innovative Weise und lädt ein zu einem immersiven und interaktiven Hörerlebnis. So wurde die Wassermusik im Tempo an eine Orchester-Aufnahme angepasst, so dass die beiden Versionen synchron abgespielt werden können. Die App verwandelt das Smartphone in einen Controller mit dem Hörer*innen zwischen der wassermusikalischen Version und der klassischen Orchesteraufnahme hin- und herblenden können, indem sie das Smartphone nach unten (Wasser-Orchester)/nach oben neigen (klassisches Sinfonieorchester). Das Projekt verbindet Natur und Klassik auf im Wortsinne ›unerhörte Art‹ und lädt aufgrund der raumklanglichen Codierung im binauralen Ambisonics-Format zu einem immersiven und interaktiven Hörerlebnis ein.

Die Instrumentation

  • Flöte, Piccoloflöte: Strohhalmschlürfer
  • 2 Oboen: Strohhalmblubberer
  • 2 Klarinetten: Strohhalmblubberer
  • 2 Fagotte: Wasserhahnfluss
  • 2 Hörner: Wellen am Strand
  • 2 Trompeten: Eremitage Kaskade
  • 2 Posauenen: Gießen in Weissbierglas
  • Pauken: Regen auf Windschutzscheibe innen
  • Kleine Trommel: Wasserglastropfen
  • Harfe: Sprudelflasche geschüttelt öffnen
  • Violinen: Wasserglastropfen
  • Bratschen: Eremitage Kaskade
  • Violoncelli: Eremitage Kaskade
  • Kontrabass: Boot fährt unter Brücke

Urwaldbad

von Peter Halbhuber

Peter Halbhuber – Urwaldbad

Dieses Audioprojekt lässt dich in die lebendige Klangwelt eines Dschungelflusses eintauchen. Von sanftem Wasserrauschen über das Gefühl, schwerelos zu schwimmen, bis hin zu einem intensiven Tropenregen erlebst du die Natur hautnah. Die Soundscape fängt die Schönheit und Kraft des Urwalds ein und lädt zum Eintauchen und Verweilen ein.

Die Soundscape nutzt gezieltes Audio-Layering, um verschiedene Soundeffekte und dichte Atmosphären zu erzeugen. Dabei werden einzelne Klangebenen sorgfältig übereinandergelegt, um eine immersive Tiefe zu schaffen, in der jedes Detail hörbar wird. Die Wassertropfen und der Tropenregen wurden mittels Ambisonics-Granularsynthese (Spatial Audio 3D) realisiert, einer Technik, die Klänge in winzige Fragmente zerlegt und neu zusammensetzt, um die feinen Nuancen und die Dynamik natürlicher Wassergeräusche authentisch nachzubilden.

Die Essenz des Wassers

von Puya Shaghafi

Puya Shaghafi – Die Essenz des Wassers

Die Essenz des Wassers ist ein immersives Audioerlebnis, das die Kraft, Reinheit und Allgegenwärtigkeit des Wassers klanglich erfahrbar macht. Durch sorgfältig aufgenommene Geräusche eines Wasserfalls, einer Toilettenspülung, eines Wasserhahns, eines Wasserkochers und eines sanft fließenden Wasserlaufs entfaltet sich eine Reise durch die verschiedenen Dimensionen dieses Elements.

Die Klänge sind so arrangiert, dass sie einen Bogen von Ruhe zu Intensität und zurück schlagen, unterstützt durch digitale Klangsynthese-Effekte. Der Klangraum ist ganz bewusst so aufgebaut, dass der Hörer von der natürlichen Umgebung bis in den Alltag mitgenommen wird. Die Stimme von Florian Stein führt durch dieses Wasserklangerlebnis mit einer ruhigen und tiefen Erzählweise, die die Bedeutung des Wassers als Ursprung des Lebens und Kraftquelle in den Vordergrund stellt.

Wassermusik in As-Dur, 1. und 2. Satz

von Alan Fabian

Alan Fabian – Wassermusik As-Dur 1. Satz
Alan Fabian – Wassermusik As-Dur 2. Satz

Der Springbrunnen im Dammwäldchen ist unscheinbar. Aus drei Metallhörnern plätschert Wasser in das handtiefe Wasserbecken und läuft in groben Rillen herunter auf den Boden in Einlaufgitter.

Das ›Wasser-Metallhorn-Trio‹ spielt zusammen mit dem Einlaufgitter ganz bezaubernd in As-Dur; das in den Resonanzraum des Einlaufgitters hineinfließende Wasser lässt vor Allem pentatonische Tonfolgen erklingen, manchmal auch erweitert zur Diatonik. Genau diese Tonfolgen sind als ›Wassermelodieim 2. Satz dieser Wassermusik für einen halbminütigen Field-Recording-Ausschnitt herausgehört und werden vom Klavier im Unisono mitgespielt. Dabei wurden die Tonfolgen der Wassermelodie umkomponiert und damit auch der Fluss des zu hörenden Wassergeplätschers. karusellartig bewegt sich die Wassermelodie um die und über den Hörenden. Das Klavier spielt wieder und wieder die Töne, die im Wasserfluß zu hören sind, so dass die Hörenden lernen die Wassermelodie herauszuhören.

Der 1. Satz der Wassermelodie führt die Hörenden in die Soundscape des Dammwäldchens ein. Wieder und wieder erklingende Autos und Motorroller auf Kopfsteinpflaster, brummend vor sich hinfliegende Insekten, Vogelgezwitscher und die Turmuhr der Stadtkirche geben diesem Wassermusik-Satz eine musikalische Form und sind in der Mitte des 2. Satzes wieder zu hören. Der Klang des Wasser-Metallhorn-Trios erklingt dabei zusätzlich als Klaviermusik – hier tönt der Wasserklang spektral analysiert und mit Klaviertönen resynthetisiert.

Der Springbrunnen des Dammwäldchens wird in drei Himmelsrichtungen von klaviermusikalischer Gegen- und Vergangenheit eingefasst, von der über 100 Jahre alten Klaviermanufaktur Steingräber & Söhne sowie vom Haus in der Dammallee 7, dem ersten Wohnaus von Richard Wagner in Bayreuth. Dass das Wasser des Springbrunnens im Dammwäldchen musikalisch vor sich hinplätschert und Klaviertöne resoniert, scheint selbstverständlich.

Beide Wassermusik-Sätze sind im Ambisonics-Format verräumlicht und binaural decodiert, so dass sich die Hörenden mittels Headtracking im 3D-Klang bewegen können.

Wasserinstrument Dammwäldchen-Springbrunnen

10. Juli 2024

Dieser unscheinbare Brunnen im Dammwäldchen jenseits der Bayreuther Stadtmauern klingt wie ein Instrument, wie ein ›Wasserinstrument‹. Das hat nicht nur mit der Geschichte dieses Ortes zu tun, sondern auch mit der Beschaffenheit der Wasserklangquelle.

…hör‘ selbst!

Leitungswasser

27. Juni 2024

Auch im Badezimmer fließt Wasser und das haben wir heute hier aufgenommen – wie gehabt mit dem Sennheiser ME66 und dem Røde NT-SF1:

Field-Recordings in der Eremitage und in der Steinach

20. Juni 2024

Die Wasser-Kaskaden in der Eremitage haben uns heute Wasserklänge auf das Røde NT-SF1 und das Sennheiser ME66 ›geplätschert‹. Aufgenommen haben wir monophon das Wassergeräusch am Becken der ›Sonnengott-Wasserquelle‹ und die zweite Stein-Kaskade sowie den gesamte Wasserlauf von der ›Quelle‹ bis zum Springbrunnen-Becken.

Klanglich hat uns vor allem die Klangkomposition aus Sonnengott-Wasserbecken, Stein-Kaskade, Springbrunnen und Park-Soundscape fasziniert, die wir in 3D (Ambisonics SoundField 1st Order) aufgenommen haben.

3D-Field-Recording mit Microphone Røde NT-SF1 binaural decodiert (der 3D-Sound ist nur mit Headphones erhörbar)

Anschließend haben wir einen zauberhaften Ort an der Steinach aufgesucht und dort das wasserfallartige Getöse der Steinach aufgenommen: was für ein Sound!

3D-Field-Recording mit Microphone Røde NT-SF1 binaural decodiert (der 3D-Sound ist nur mit Headphones erhörbar)
Ein zauberhafter Ort in der Steinach

Wassermusik

In diesem SoSe 24 leite ich ein freies Projekt an, in dem wir Studio- und Field-Recordings von Klängen fließenden Wassers aller Art machen werden: vom Wasserfall über den Wasserhahn und dem Dachrinnenregenfluss bis hin zur Klospülung. Aus diesem Wasserklangfundus werden wir dann Wasser-Soundscapes zusammenstellen und im Surround Sound Studio in 7.1. Dolby Surround Sound sowie in Ambisonics-Formaten verräumlichen.

In diesem Projekt gebe ich den Studierenden die Möglichkeit Praxis-Erfahrungen in Studio- und Field-Recording sowie in 3D-Sound (Ambisonics, Dolby Surround) zu sammeln.