Archiv der Kategorie: Sound Design

Sich von Klängen ›anfassen‹ lassen

Manche Klänge fassen uns an und das nicht nur im übertragenen Sinne, sondern ganz ›hand[klang]greiflich‹, vor allem dann, wenn diese in unmittelbarer Nähe zu unserem Ohr erklingen.

Im Fall von Autonomous Sensory Meridian Response (ASMR) erfassen uns ganz nah am Mikrofon aufgenommene Klänge, die unsere Kopfhaut in eine elektrisierte Mikrofonmembran verwandeln:

Dabei handelt es sich um eine taktile Sensation, die sich vor allem als Kribbeln der Haut äußert, manchmal verbunden mit einem angenehmen Druck- und Wärmegefühl, welches meist am Hinterkopf beginnt und sich dann über den gesamten Rücken und bei manchen auch bis über die Arme ausbreiten kann.

Sonja Kirschall: Touching Sounds (2014)1

In der Lehrveranstaltung All about Sound (Sound Studies-Seminar, Ltg. Alan Fabian) haben wir uns im SoSe 2024 mit ASMR wissenschaftlich und soundpraktisch beschäftigt.

Mit den Sound Performances hier in den beiden ›Sound-Videos‹ kommen zwei verschiedene Herangehensarten von ASMR zu Gehör: die einen ASMRtists stellen die ›narrative‹ ›Art‹ vor und die anderen ASMRtists die ›technisch-ästhetische‹, bei der »auch Geräusche, Klänge und Töne allein und ohne narrativen Inhalt als Auslöser der gewünschten Empfindung dienen können.«2

ASMR narrativ: Gewitter am See?
ASMR technisch-ästhetisch: Salzgestreue?
  1. Kirschall. Touching Sounds. ASMR-Videos als akustisch teletaktile Medien. In Klänge, Musik und Soundscapes: Jahrbuch Immersiver Medien, 2014, S. 19–32. ↩︎
  2. Ebd. S. 23 ↩︎

Klänge erzählen lassen

In der Lehrveranstaltung Elemente & Strukturen (Audio) haben wir im WiSe 2023/24 aus selbst aufgenommenen Sounds (Schritte, Türen) zusammen mit Sound Samples aus einer Datenbank Soundtracks wie diese designed – Short Sound Stories:

Soundtrack designed aus einzelnen Sound Samples und einfachen Audio-FX