Ganz im Zeichen des analogen Spiels stand die Exkursion nach Nürnberg am 15. Juli 2018. Studierende besuchten das Deutsche Spielearchiv, welches zunächst auf Grund seiner Unterbringung in der ehemaligen Stadtbibliothek auffiel. Der zum Teil erhaltene Rennaissance-Bau wurde in den 1950er Jahren umgebaut und als Stadtbibliothek genutzt. Deren Scharm längst vergangener Zeit ist noch immer im alten Lesesaal zu spüren, in dem heute einige ältere Spiele ausgestellt werden. Der Rest der Sammlung, die etwa 30.000 Gesellschaftsspiele umfasst, lagert gut sortiert in den Bücherregalen des Depots, in das die Studierenden einen Blick werfen durften.
Im Zentrum des Besuchs stand allerdings die Sichtung von aktuellen Brett- und Kartenspielen zu den Themen Monster und Rätsel, denn mit dem Monströsen beschäftigen sich die Studierenden der Medienwissenschaft dieses Semester in verschiedenen Seminaren und Vorlesungen. Für die studentischen Spieleforscher war es außerdem besonders nützlich, dass die Gesellschaftsspiele gleich vor Ort gespielt werden konnten, denn Spiele erschließen sich erst durch Spielen.
Im Anschluss besuchte die Gruppe noch die Dauerausstellung des Spielzeugmuseums. Ausgestellt werden dort Spielzeuge der letzten 200 Jahre von Puppenhäusern und Zinnfiguren bis Baukästen und Tamagotchi. Die Studierenden bekamen so einen Einblick in die Veränderung des kindlichen Spiels und von Erziehungsvorstellungen seit dem 19. Jahrhundert.