Logo für "Das Filmmanifest. Geschichte, Ästhetik und Medialität einer aktivistischen Form." / Logo for "The Film Manifesto. History, Aesthetics and Mediality of an Activist Form."
Logo: Elias Erkan

Das Filmmanifest

Geschichte, Ästhetik und Medialität einer aktivistischen Form

Projekt finanziert aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projekt „Das Filmmanifest. Geschichte, Ästhetik und Medialität einer aktivistischen Form“

Finanziert aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Christen, Prof. Dr. Bernhard Groß (Uni Jena)

Projektmitarbeiter*innenAdriane Meusch, M.A., Tilman Schumacher, M.A. (Uni Jena)

Laufzeit: 4/2022–3/2025

Vor dem Hintergrund der aktuellen Hochphase einer zumeist politisch motivierten Manifest-Produktion untersucht das DFG-geförderte Projekt „Das Filmmanifest. Geschichte, Ästhetik und Medialität einer aktivistischen Form“ diesen Texttyp aus einer filmwissenschaftlichen Perspektive und dies sowohl historisch als auch systematisch und funktional. Die Forschungsgruppe hat im April 2022 ihre Arbeit aufgenommen und setzt sich aus Filmwissenschaftler*innen der Universität Bayreuth und der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammen.

Filmmanifeste markieren, so die These des Projekts, seit ihrem Auftreten an der Wende zum 20. Jahrhundert seismografisch Krisensituationen. Als Impulsgeber zu Diskursen und generell als Reflexionsformat dienen sie bis in die Gegenwart der gedanklichen Durchdringung und Regulation des Verhältnisses derjenigen Elemente, die in wechselnden historischen Konstellationen bestimmen, was Film und Kino ausmacht. Die Agenden, zu deren Umsetzung sie aktivistisch aufrufen, betreffen gleichermaßen die ästhetische Form, die wirtschaftliche Verfasstheit, die Produktionskulturen, den politischen Anspruch, die Institutionsgeschichte wie die Öffentlichkeiten, auf die Filme zielen.

Unser Forschungsprojekt stellt erstmalig eine umfassende Betrachtung des Gegenstandes an und greift zu diesem Zwecke auf filmhistorisch, -geografisch, -politisch wie -kulturell diverse Texte zurück. Es umfasst drei Teilprojekte, an denen vier Filmwissenschaftler*innen forschen.

Die drei sich gegenseitig ergänzenden Teilprojekte haben unterschiedliche Zugänge zum Filmmanifest und bauen auf den Forschungsschwerpunkten der beteiligten Standorte – die Mediengeschichte und -ökonomie der Moderne sowie die Ästhetik und Historizität des Films – auf: Während Teilprojekt 1 (Tilman Schumacher M.A., FSU Jena) primär bei der innertextlichen Verfasstheit der Filmmanifeste ansetzt und anhand von Close-Readings eine breit angelegte Typologie des thematisch und poetisch vielseitigen Texttyps entwickelt, zielt Teilprojekt 2 (Adriane Meusch M.A., Uni Bayreuth) in einer synchron angelegten Arbeit auf die kultur-, diskurs- und institutionsgeschichtlichen Kontexte ab, in denen feministische Filmmanifeste und deren kollektiven Autor*innenschaften in den 1970er und 80er Jahren entstanden. Das von Prof. Dr. Matthias Christen (Uni Bayreuth) und Prof. Dr. Bernhard Groß (FSU Jena) gemeinsam verantwortete und die Forschungsstandorte übergreifende Teilprojekt 3 verbindet und rahmt die genannten Teilprojekte 1 und 2, indem es in diachroner Perspektive über die jeweils untersuchten Teilkorpora hinaus die Geschichte des Filmmanifests als eine der fortlaufenden Krisenbewältigung und jeweiligen Neubestimmung des Mediums Film (be-)schreibt.

Zukünftige Veranstaltungen und Vorträge
Vergangene Veranstaltungen und Vorträge
  • 11.01. & 12.01.2024: Workshop: Filmmanifeste und ihr Verhältnis zu Ästhetik und Politik, FSU Jena.
  • 29.11.2023: Gastvortrag von Prof. Dr. Benedikt Hjartarson (Universität Reykjavík) veranstaltet im Rahmen des Forschungskolloquiums des Instituts für Germanistische Literaturwissenschaft in Kooperation mit der Professur für Filmwissenschaft, FSU Jena.
  • 19.09. & 20.09.2023: Workshop an der Universität Bayreuth zu Filmmanifesten im Kontext von Medienökonomie- und geografie.
  • 04.07.2023: Adriane Meusch: „’Who takes care of our children while we are here?‘ – The International Symposium on ‚Women in Cinema‘ in St. Vincent, Italy“, HoMER Conference, 4.–7. Juli 2023, Tecno Campus, Mataró, Barcelona.
  • 16.06.2023: Adriane Meusch: „Feminist Film Manifestos in the 1970s and 80s: Aesthetics, Functions, Circulation“, Doing Women´s Film and Television History, 14.–16. Juni 2023, Sussex University, Brighton.
  • 13.02. & 14.02.2023: Workshop an der FSU Jena zu Filmmanifesten der Stil- und Technikgeschichte des Films.

  • 01.09.2022: Tilman Schumacher: „Filmmanifeste – Eine Typologie filmaktivistischer Texte im globalen Kontext“, Tagung des EAM – European Network for Avantgarde and Modernism Studies, 01.–03.09.2022 Lissabon.
  • 05.07.2022: Bernhard Groß: „Der Geifer des Autors. Filmende Schriftsteller, Lettristen und ihre Manifeste“, cinepoetics-Lectures, Deutsche Kinemathek, Berlin.

  • 26.06.2019: Matthias Christen: „Film als Manifest? Jean-Luc Godards Le livre d’image/Bildbuch (F 2018)“ (Vortrag Friedrich-Schiller-Universität Jena).

  • In Veröffentlichung: Schumacher, Tilman: Das Filmmanifest und das avantgardistische Projekt. Texteinsätze der historischen sowie Nachkriegs- und Post-Avantgarde im globalen Kontext, in: Globalising the Avant-Garde. 8. Band der Reihe Studien zur europäischen Avantgarde und Moderne. (erscheint voraussichtlichlich Anfang 2024 bei DeGruyter).
  • In Veröffentlichung: Meusch, Adriane: Gesten der Solidarität – feministische Filmmanifeste und kollektive Autor*innenschaft, in: Remake. Frankfurter Frauenfilmtage 2023, Frankfurt am Main 2023.
  • Groß, Bernhard: Manifeste des Wirklichen? Pasolini und die Neoavantgarden der Nachkriegszeit, in Cora Rok (Hg.): Authentizität nach Pasolini, Paderborn 2023, S. 167-186.