Sven Stollfuß (Universität Leipzig)
Die Digitalisierung von audiovisuellen Unterhaltungsangeboten verspricht eine mobile, medienübergreifende und flexible Form der Mediennutzung, die eine materialbezogene und medienspezifische Wahrnehmung und Nutzung im Sinne einer “Rhetorik permanenter Verfügbarkeit” scheinbar ersetzt. Video Streaming auf Plattformen wie Netflix – und hier zudem verschränkt mit dem Imperativ permanenter Fortsetzung im Fall von Serien (“Binge Watching”) – setzt einen reibungslosen Datentransfer voraus. Eine permanente Verfügbarkeit wird jedoch stets dort gebrochen, wo Infrastrukturen die vermeintliche Immaterialität von Datenverarbeitung unmittelbar ausstellen, wenn Inhalte zu langsam laden und das Bild als Pixelsammlung “ästhetisch kollabiert”. Innerhalb des Tagungsthemas will der Vortrag “Slow Loading” und “Pixelation” medientheoretisch als Intermezzo zwischen Scharf und Unscharf diskutieren und im Sinne einer spezifischen “performativen Logik des Medialen” reflektieren.
Bildquelle: https://www.broadbandchoices.co.uk/how-to/how-to-stop-buffering-on-netflix-iplayer-and-more