CV · LEHRE · FORSCHUNG · VORTRÄGE · VERÖFFENTLICHUNGEN
Gegenwärtig arbeite ich an folgenden Projekten:
Global/Cosmopolitan Film/TV (zusammen mit Dr. Kathrin Rothemund)
Ausgehend von migrantischen Kinematographien Westeuropas beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich die zunehmende Internationalisierung der Film- und Fernsehproduktion und die Migration von Narrativen, Genres und Personen im Kontext verwandter Theoriedebatten zu den kulturellen Dimensionen der Globalisierung (Appadurai), der Kreolisierung (Glissant) und des Kosmopolitanismus (Appiah) begrifflich fassen lassen. In Zusammenarbeit mit Vertreterinnen des Bayreuther Exzellenzclusters BIGSAS (Bayreuth International Graduate School for African Studies) und englischen Partnern ist dazu für 2014 eine internationale Tagung und ein europäischer Forschungsantrag in Vorbereitung. Zu fragen wird in diesem Zusammenhang sein, ob die Migration und die damit verbundene kulturelle Produktion nicht dabei sind, sich vor dem Hintergrund zunehmend transnationaler Lebens- und Gesellschaftsentwürfe von einem retrospektiven Sonder- zu einem zukunftsweisenden Modellfall zu verwandeln. Methodisch orientiert sich die laufende Forschung mit Blick auf das gleichermaßen transnationale und -disziplinäre Vorhaben an unterschiedlichen Ansätzen: der Narratologie und Genretheorie, den Postcolonial Studies ebenso wie an den aufkommenden Production Studies.
Organisation der internationalen Tagung „Cosmopolitan Cinema. Arts and Politics in the Second Modernity“ (zusammen mit Dr. Kathrin Rothemund; gefördert von der DFG und dem Universitätsverein Bayreuth e.V.; Universität Bayreuth, 3.-5. April 2014)
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie unter:
cosmopolitancinema.blogspot.de
Landkarte der medialen Lebensmittelwelt für Kinder (6-12 Jahre)
Das Bewusstsein über Ernährung und der Grundstein für eine gesundheitsförderliche Ernährung werden bereits im Kindesalter gelegt. Eine fundierte Information und Aufklärung bereits im Kindesalter ist deswegen fundamental, um spätere Folgen wie Übergewicht und andere Gesundheitsrisiken zu vermeiden, aber auch um für Themen wie Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.
Über die Mediennutzung kommen Kinder im Verlauf ihrer Sozialisation auch zunehmend mit medialen Angeboten zum Thema Ernährung, Lebensmittel und Ernährungsverhalten in Berührung. Dabei stellt sich die Frage, welche medialen Berührungspunkte konkret für Kinder verfügbar sind und wie diese die Kinder adressieren. Ziel der Studie ist eine Kartographierung der an Kinder in der Altersgruppe von 6 bis 12 Jahren adressierten medialen Angebote zum Thema Lebensmittel und Ernährung mit einer genauen Erfassung und Beschreibung der Adressierungsformen aus denen sich konkrete Handlungsanweisungen für einen zielgruppenorientierte Kommunikationsstrategie ableiten lassen.
Das Forschungsdesign folgt den Prämissen der Triangulation und kombiniert in einer explorativen Studie quantitative und qualitative Verfahren der Medienanalyse sowie der Mediennutzungsforschung und ist cross-medial angelegt.
Auftraggeber:
KErn – Kompetenzzentrum für Ernährung
(Bayrisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)
Laufzeit: 12/2013 bis 04/2014
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Claas Christian Germelmann (BWL III: Marketing)
Prof. Dr. Matthias Christen (Medienwissenschaft)
Prof. Dr. Martin Huber (Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)
Projektleitung:
Dr. Susanne Eichner
Projektmitarbeiterin:
Johanna Held M.A.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Filmbildung
wissenschaftlicher Beirat bei der Entwicklung eines Lernbereichs Film in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg und der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft; laufend
Fotografie im medienhistorischen Wandel
Als Sprecher der AG Fotografieforschung habe ich im vergangenen Jahr im Rahmen der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Weimar, Erlangen-Nürnberg, Bochum, Bamberg, Berlin, Wien, Oldenburg, der FH Potsdam sowie mit Nachwuchswissenschaftlerinnen aus Bochum begonnen, eine interuniversitäre Forschergruppe aufzubauen. Deren Ziel ist es, Modelle zur Beschreibung des mediengeschichtlichen und medientechnischen Wandels zu erarbeiten, den die Fotografie im Zuge der Digitalisierung durchläuft.
Medienästhetik der Leichtigkeit
Thema eines zweiten längerfristig angelegten interdisziplinären Forschungsprojekts an der Schnittstelle von Medienwissenschaft, Ästhetik, Wirtschaft, Technikgeschichte und Lebenswissenschaften ist die Leichtigkeit als heimliche Leitkategorie der ästhetischen und technischen Moderne. Das Forschungsvorhaben geht von der Beobachtung aus, dass die Kategorie der Leichtigkeit zusammen mit deren Widerpart, der Schwere, auf den unterschiedlichsten Feldern eine bedeutende, aber vor allem in ihren Querverbindungen wenig beachtete Rolle spielt. Leichtigkeit ist eine ästhetische Stilkategorie mit einer besonders engen Bindung an bestimmte Genres (Komödie), eine Qualität fiktionaler Figuren und ihrer Bewegungsformen (Superhelden), eine physikalische Eigenschaft von Waren und Geräten, die die moderne Technik im Zuge einer zunehmenden Effizienzsteigerung und Entmaterialisierung anstrebt, aber genauso ein existenzieller, auf die Überwindung von Welt zielender (religiöser) Zustand und schließlich ein von der Medienwissenschaft zu beschreibender Effekt von Medien und Medientechnologien. Im Rahmen des Projektes werde ich diesen vielfältigen Verbindungen nachgehen und zu klären versuchen, inwieweit sich daraus eine Theorie der ästhetischen und technischen Moderne gewinnen lässt.
Der nicht-fiktionale Kurzfilm: Ein vergessenes Genre der populären Wissensproduktion
Während meiner Vertretung des Bochumer Lehrstuhls für Theorie und Geschichte bilddokumentarischer Formen bin ich auf einen rund neunhundert Titel umfassenden, privaten Sammlungsbestand von nicht-fiktionalen Kurzfilmen aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts aufmerksam gemacht worden. Dieses einmalige Archiv von Kultur- und Gebrauchsfilmen ist bislang nicht erschlossen. Ich arbeite gegenwärtig an einem Antrag zur physischen Erschließung des Bestandes, die gekoppelt ist an eine inhaltliche Aufarbeitung dieses vergessenen Genres der populären filmischen Wissensproduktion. Dieses geplante Drittmittelprojekt soll in die Lehre eingehen und den Studierenden des Fachs mit den einschlägigen archivarischen Praktiken anwendungsorientierte Erfahrungen zu verschaffen.