King Arthur jetzt auch in 3D

— Eine Kritik von Alexandra Frey

King Arthur: Legend of the Sword reiht sich in einer langen Liste von Filmen ein, welche schon über die Mythologie von König Arthur und seinem Schwert Excalibur gedreht wurden. Neu ist dabei nicht nur das herausragende 3D, sondern auch wie der Regisseur Guy Ritchie diese Geschichte erzählt.

Arthur (Charlie Hunnam) bleibt in dieser neuen Verfilmung der Königssohn, allerdings wächst er durch den Tod seiner Eltern, Verschuldet durch seinen Onkel Vortigern (Jude Law), nicht am Hofe auf, sondern in einem Bordell in London. Allein dadurch lässt sich schnell vermuten, dass dieser Film einige Sachen etwas anders angeht. Bereits die Anfangssequenz, in welcher Berggroße Elefanten auf Camelot zumarschieren hinterlässt den Zuschauer staunend zurück. Ein weiterer großer Pluspunkt bildet der Score des Films, welcher von Daniel Pemberton stammt. Die Mischung aus Instrumental- und Gesangstücken verleiht dem Film eine besondere Atmosphäre, welche die gewaltigen Kampfsequenzen, Landschaften aber auch ruhige Momente des Filmes sehr gut unterstützt. Die Geschichte dieses Arthur Pendragon beginnt mit dem Aufstand der Magier und ihre beinahe vollständigen Vernichtung, durch das Königreich Camelot, im Zuge des Krieges. Der Sturz vom König Uther Pendragon (Eric Bana) durch seinen Bruder Vortigern scheint tragisch aber notwendig um aus Arthur den edlen und guten König zu machen, den sein Volk braucht. Seine Kindheit in London wird, wie einige andere Abschnitte des Films, schnell und mit vielen Filmbruchteilen erzählt. So werden Abschnitte in Arthurs Leben, welche vollständig gezeigt zu einem ziehen des Filmes hätten führen können, schnell, aber in Arthurs Fall nicht schmerzlos abgehandelt, ohne ihre Bedeutung zu verlieren. Zwar wirken diese schnellen Sequenzen teilweise etwas verwirrend und sinnüberflutend, allerdings spielt der Film im Falle des Humors des Films mit dieser Verwirrung. So zeigt er verwirrend schnelle Wortgefechte der Figuren, welche den Zuschauer lachend und die Opfer des Spaßes durcheinander zurücklassen. Die Figuren des Filmes erhalten einen modernen Tatsch, so besonders Arthur und seine Gefährten, welche sich mit Martial Arts und „coolen“ Sprüchen durch ihr Viertel in London Prügeln. Andere Charaktere wie Uther Pendragon, Vortigern oder die Magierin, welche Arthur zur Seite steht, wirken da schon wesentlich gesetzter. An dieser Stelle liegt eine Schwäche des Filmes, wirken manche Figuren zeitlich zu modern zu aufgesetzt um in die mittelalterliche Welt der Mythen und Legenden so recht hinein zu passen. Kann man darüber allerdings hinwegsehen, freundet man sich als Zuschauer dennoch schnell mit diesen Charakteren an. Einzig die Rolle von David Beckham wirkt völlig fehl am Platz, was vor allem an seiner nicht vorhandenen Schauspielkunst liegt. Gerade an einer Stelle des Films, welche für den weiteren Verlauf so wichtig ist, wirkt sein erscheinen einfach störend, wie ein Fremdkörper, und zum Leiden aller einfach Lächerlich.

Obwohl der Film einige seiner Abschnitte zusammenrauft und schnell abhandelt, hat der Film besonders im Mittelteil ein paar Längen, welche man auch gedroßt hätte weglassen können ohne die Handlung zu vernachlässigen.

Wie diese kurze Beschreibung einiger Elemente des Filmes bereits zeigt, darf man in dieser Neuverfilmung nicht auf eine authentische Aufarbeitung des König Arthur Stoffes hoffen. Wer sich auf einen neuen Merlin oder die typischen Ritter der Tafelrunde gefreut hat, wird hier bitter enttäuscht. Guy Richie kann sich auf keinen Fall auf historische Genauigkeit stützten, will dies aber auch gar nicht. Bei so einer Fülle an „historischen“ Aufarbeitungen von König Arthur, wirkt es erfrischend anders King Arthur: Legend of the Sword anzuschauen. Natürlich sehen viele das gewiss anders, allerdings erscheint es nicht verwerflich nach so vielen Darstellungen dieser Geschichte, auch mal etwas anderes auszuprobieren und Arthur, Camelot und Excalibur ein neues Gewand, neue Farbe, neuen Humor und Dreidimensionalität zu verleihen.

Alles im Allen hat der Film durchaus seine Schwächen, allerdings kann man über diese hinwegsehen, wenn man nicht gerade auf einen historische genauen und realistisches Dokumentarfilm besteht,  sich zurücklehnen und gutes Action-Fantasy-Kino genießen.